Warum man im Job korrekt schreiben sollte

Rechtschreibung ist so oldschool in Social-Media-Zeiten, gar als ob man einen Hut tragen würde. Finden Sie auch? Wir nicht. In diesem Beitrag sagen wir Ihnen, warum man im Job korrekt schreiben sollte.

Qualifikation Rechtschreibung

Gemäß dem Wirtschaftslexikon von Gabler zählt die Sprachkompetenz zu den weichen Schlüsselqualifikationen. Grundkenntnisse in Lesen und Schreiben werden in den allermeisten Berufen schlicht vorausgesetzt.

Dass in Deutschland eine erschreckend große Anzahl an Menschen nicht lesen oder schreiben kann, ist kein Widerspruch. Rund 6 Millionen Erwachsene können nicht und nur unzureichend lesen. Ungefähr 60 Prozent der Menschen, die Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben, arbeiten in sogenannten Hilfsjobs und sind an- oder ungelernte Arbeitskräfte. Wer einen qualifizierten Beruf ausüben möchte, muss schreiben und lesen können.

Die Fakten sind der verlinkten LEO-Studie entnommen. Zuletzt wurde im Jahr 2018 die Lese- und Schreibkompetenz von Erwachsenen in Deutschland untersucht.

Schrift als eine Form der Kommunikation

Kommunikation dient dem Austausch von Informationen. In unserem digitalen Zeitalter gehören zur schriftlichen Kommunikation eines Unternehmens beispielsweise die Firmenwebsite, E-Mails und Mailings.

Ist uns ein Unternehmen noch nicht bekannt, zählt der erste Eindruck. Oft ist das der Blick auf die Website. Enthält diese (viele) Fehler, hinterlässt das Unternehmen einen schlechten Eindruck. Mehr noch: Es kann passieren, dass von diesem fehlerhaften Text auf die angebotene Dienstleistung oder das zu verkaufende Produkt geschlossen wird. Auch bei einem Text zählt der erste Eindruck, der sollte optimal sein.

Übrigens sagt eine böse Zahl aus dem Internet, dass 90 Prozent der täglich verschickten E-Mails von Unternehmen an Kund*innen und Interessent*innen Fehler enthielten. Wir konnten das nicht seriös überprüfen, aus unserer Sicht ist diese Quote durchaus vorstellbar.

Rechtschreibung sorgt für Verständnis

Auch wegen des Verständnisses wurde 1903 im damaligen Deutschen Reich eine einheitliche Rechtschreibung eingeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde geschrieben, wie den Menschen der Schnabel gewachsen war.

Das mag putzig oder in den Ohren von Schülerinnen und Schülern sogar erstrebenswert klingen. In Wahrheit war es schwierig. Stellen Sie sich vor, dass alles im jeweiligen Dialekt geschrieben wurde. Lassen Sie uns ein Beispiel geben:

Damit emmr meh emmr wenigr do kennad, missad emmr wenigr emmr meh do!

Dieses schwäbische Schätzchen hat sogar uns zum Nachdenken gezwungen – und wir sind des Schwäbischen durchaus mächtig. Die „Übersetzung“ lautet:

Damit immer mehr immer weniger machen können, müssen immer weniger immer mehr tun!

Was wäre, wenn Sie über jeden Satz so lange nachdenken müssten wie über diesen schwäbischen Beispielsatz? Das Lesen würde keinen Spaß (mehr) machen. Gefunden haben wir diese schwäbische Weisheit auf der Website „Schwäbisch Schwätza“.

Aber einzelne Fehler stören doch nicht, oder? Nun, einzelne Fehler stören nicht so sehr. Doch korrekte und einheitliche Sprache sorgt auch dafür, dass wir einen Text schnell erfassen können. Fehler stören den Lesefluss und können für Verständnisprobleme entstehen lassen. Im beruflichen Alltag kann das fatale Folgen haben. Deshalb ist es wichtig, dass man auch im Job korrekt schreibt.

Rechtschreibung als Wertschätzung

Wenn uns Kinder einen Geburtstagsgruß schreiben, der Fehler enthält, finden wir das meist niedlich: „Wie süß, schau mal, Konstantinchen kann schon schreiben.“

Kommt das bei dem erwachsenen Konstantin vor, ist es vorbei mit niedlich. Wir finden das vielleicht peinlich, geschludert oder wenig wertschätzend. Kommt das öfter vor, kann es sein, dass Konstantin in unserer Achtung sinkt. Rechtschreibung als ein soziales Prestige, ernsthaft? Sicherlich nicht im Freundes- und Freundinnenkreis. Doch wenn Konstantin die Weihnachtskarte im Unternehmen schreibt und dabei Fehler macht, leidet ganz sicherlich das Prestige der Firma.

Workshops und Coachings, um im Job korrekt zu schreiben

Möchten Sie, dass Sie selbst oder Ihre Mitarbeitenden im Job korrekt schreiben können? Buchen Sie uns für einen Workshop oder für gezielte und auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Textcoaching. Mailen Sie uns an: info ät richtig-gut-schreiben.de.